Donnerstag, 30. Oktober 2008

Bright Light City, Las Vegas

Sin City USA – eine Stadt der Superlative
Der abendliche Landeanflug in Las Vegas bietet ein eindrucksvolles Schauspiel. Die unglaubliche Anzahl an Neons und Beleuchtungen illuminiert den nächtlichen Himmel und die Umgebung, man vergisst dass sich die Stadt mitten in einer unwirtlichen Wüste befindet, die nur durch einen unwahrscheinlich hohen Energieverbrauch am Leben erhalten wird. Schliesslich ist Las Vegas auch die vom All aus am besten zu sehende Stadt. Gegründet wurde Las Vegas – es bedeutet „die Wiesen“ im Spanischen, auf Grund der artesischen Brunnen, die die spanischen Händler und Reisenden als Rastplatz nutzten – im Jahre 1905 und in den 30er Jahren begann, nachdem der nahe Hoover-Damm gebaut und der Colorado-River zum Lake Mead aufgestaut worden war, der Tourismus. Gleichzeitig begannen, mit der Legalisierung des Glücksspiels zu Beginn der 30er Jahre, Mobster des organisierten Verbrechens Hotel-Casinos in der Wüstenstadt aufzubauen, von denen „Bugsy“ Siegel, einer der berühmt-berüchtigsten ist.


Nach dem Verlassen des Flugzeuges stösst man sofort auf die ersten Slotmachines, die berühmten „einarmigen Banditen“. Zwar haben die meisten dieser Maschinen noch aus nostalgischen Gründen den traditionellen Hebel auf der rechten Seite, mit dem die Walzen mit den Gewinnsymbolen in Bewegung versetzt werden, doch besteht das Innenleben der Apparte aus einem Rechner, die Geräte funktionieren auschliesslich elektronisch. Man kann also bereits eine Minute nach dem Verlassen der Maschine mit dem systematischen Geld vernichten beginnen.


- Vollbusige, virtuelle Kartengeberin -


- Das Pendant in der Realität -



- Der Faszination der Glitzerwelt vollkommen erlegen -

- Der Strip -

- Siegfried und Roy -

- New York New York -


- die Wüste im Hintergrund -

- Wynn -

- Luxor -




- Excalibur -



- Das "Sahara", dort wo der Colonel abzusteigen pflegte -

- Venetian -
- Canale samt singenden Gondoliere -


- Treasure Island -
- Caesar's Palace -
Decken"fresco" im Caesar's

- Konsumtempel -

- Sogar die Mülltonnen wirken klassisch -
Die riesigen Themenhotels, wie das „MGM“, das „Luxor“ (antik-ägyptisch), „Cesars Palace“ (römisch-klassisch), „Treasure Island“ (karibische Piraten), das „Venetian“ (ein Nachbau des Dogenpalastes in Venedig samt Campanile San Marco und künstlichen Kanälen), das „Paris Las Vegas“ mit einer Kopie des Eiffelturms oder das „New York, New York“ (was wohl?) inklusive Lady Liberty und Achterbahn um die Fassade reihen sich am Strip, der vor wenigen Jahren noch der Stadtrand war. Der Touristenstrom hat sich hauptsächlich um diese Hotel-Casino-Komplexe konzentriert, in diesem Bereich wird eigentlich alles geboten, was der Tourist benötigt, Restaurants, Glücksspiel, Alkohol, Prostitution. Letzere wird hauptsächlich, obwohl verboten, in Form von Flyern der käuflichen Damen, von Mexikanern beworben, die in aufdringlicher Weise, mit dem Papier schnippend, die Zettel auf der Straße an die potenziellen Freier verteilen. Die Produktion dieser Werbeartikel ist auch ein Bombengeschäft für die Druckereien, denn die Gehsteige und Straßenkreuzungen sind nahezu bedeckt von den „entsorgten“ Zettel. Ebenfalls sind eigene „Werbezeitungen“ vorhanden, die ausschließlich mit Inseraten der Damen gefüllt sind. In dieser Stadt gelten zwar ebenfalls die strengen Anti-Prostitutionsgesetze, die Polizei blickt aber – weniger großzügig als vielmehr hilflos – darüber hinweg. Schließlich gilt hier „What happens in Vegas, stays in Vegas“. Aber auch christliche Gruppen, die auf der Strasse für das Seelenheil der Sünder beten, treiben sich des nächtens herum. „Ob wir Jesus kennen“, lautete die an uns gerichtete Frage. „Aber selbstverständlich“ entgegneten wir.
- Die Mexikaner -
- Die Christen -
Die klassischen Casinos in Downtown, wie das weltberühmte „Golden Nugget“ – bekannt aus unzähligen Filmen - versuchten gegen die Entwicklung abseits des Stadtzentrums zu steuern und haben wiederum den weltgrößten Bildschirm installiert, der in einem Tonnengewölbe die Straße überdeckt und vier Häuserblocks lang ist. Mit dem Kopf im Genick starrt man auf die riesige Mattscheibe, deren Programm alle 30 Minuten durch Abschalten der Strassenbeleuchtung angekündigt wird. Zu sehen bekommt man eine Aufforderung Roulette oder Poker zu spielen und ein paar hopsende, leicht bekleidete junge Damen mit üppigen, silikonvergrösserten Brüsten.
Auch die Bautätigkeit in der Stadt sprengt die herkömmlichen Praktiken. An den riesigen Neubauten wird Tag und Nacht gearbeitet. Mitten am Las Vegas Boulevard, kurz einfach nur der „Strip“ genannt, entstehen in den Baulücken zwischen den Hotels weitere Gebäude der Superlative. Die durchschnittliche Lebensdauer eines Hotelgebäudes beträgt 15-20 Jahre, danach wird es abgerissen und ein neues, schöneres, moderneres und riesigeres Gebäude aufgezogen. Generalsanierungen werden meist nach 7-10 Jahren durchgeführt. Die Gäste sind launisch, sind die Zimmer und das Gebäude nicht auf dem neuesten Stand, wird ein anderes Quartier herangezogen. Die Bauten sind, wie für Hochhäuser üblich, durchwegs Stahlskelettbauten, wobei sich die Dimensionen der I-Träger für Kragbauten jenseits dessen bewegt, was in Österreich aus den heimatlichen Walzwerken kommt. „Grösser, höher, luxuriöser“ scheint das Motto zu sein, bewerkstelligt durch einen enormen Ressourcen- und Energieverbrauch, nicht nur in der Bauphase sondern auch in der Erhaltung.

Das Rainforest-Cafe - Erlebnisgastronomie im Dschungelstil


Vor dem „Bellagio“ befinden sich riesige Springbrunnen, die tagsüber im halbstündlichen Takt, abends im Viertelstundentakt, eine Wassershow der Superlative präsentieren. Dazu werden zur musikalischen Begleitung Wasserfontänen aus über 1200 Düsen bis zu 70 Meter in die Höhe geschossen. Die Vorstellung die wir zu sehen bekammen, wurde mit „God Bless the USA“ in einer derart kitschigen Weise begleitet, dass uns das Wasser, allerdings nicht aus den Fontänen, in die Augen schoss. Das lieben Mr. und Mrs. America, die eigene Lobhudelei auf die Grösse der Nation. Bedenkt man dazu noch, dass man sich mitten in einer Wüste befindet und das alles mit dem Wasser aus dem Lake Mead und dem Colorado River bewerkstelligt wird und so mancher mexikanischer Bauer am Unterlauf des Flusses seine Farm aus Wassermangel kaum bewirtschaften kann, treibt es einem die Wut in den Bauch. Trost kann man als kaltschnäuzige Person immerhin noch in der Tatsache finden, dass jener mexikanische Bauer immerhin noch als Werber für die Nutten in die Stadt kommen kann um seine Familie zu ernähren.

Als Tourist kann man alle Hotels der Stadt betreten, die im Erdgeschoss aunahmslos Casinos beinhalten. Das „Caesar’s Palace“, ein auf den ersten Blick zusammengewürfeltes Ensemble von Gebäuden, die jedoch im Erdgeschoss alle miteinander verbunden sind, beinhaltet neben dem Casino noch ein Einkaufszentrum mit diversen hochpreisigen Boutiquen, dass durch die Bemalung der Decke in hellblau mit Cirruswolken ein Schlendern durch ein antikes römisches Forum unter freiem Himmel suggeriert. Ein ähnliches Einkaufszentrum befindet sich auch im Venetian-Hotel-Casino. In einem Collectibles-Laden entdeckten wir neben diversen Autogrammen von John Wayne, Baseballspielern und anderen amerikanischen Prominenten auch ein sehr interesantes Stück: drei Haare vom King Elvis um sagenhafte 1200 Dollar! Doch wir konnten uns nicht dazu durchringen, dieses bizarre Objekt zu erstehen. In einem Brief, der in dem Paket enthalten ist, wird die Echtheit der drei Haare garantiert, eine Besucherin des King in Graceland hatte sie 1973 aus dem Badezimmer mitgehen lassen. Da kein DNA-Abgleich gemacht wurde, könnte es sich auch um drei Haare von Charlie Hodge oder einem anderen Vogel der Memphis Mafia handeln. Obwohl der Verkäufer mit dem Preis immer tiefer ging, er konnte uns nicht überzeugen.

Bizarr muteten jedoch die Obdachlosen am Strassenrand an, die wir während einer Fahrt in den Norden der Stadt in den Abendstunden erblickten. Auf dem Gehsteig waren Zelte und Schachteln aufgebaut, in denen sich jene verkrochen, die wohl keinen Dime oder Quarter mehr für die Slotmachines übrig hatten. Durch den unglaublichen Luxus wenige Blöcke weiter, wirkte dieses Bild besonders verstörend, so nah nebeneinander sieht man Reichtum, Luxus und tiefste Armut wohl selten. Ob es sich bei den Stadtstreichern um glücklose Spieler handelt, bezweifen wir stark.
„Bright light city gonna set my soul, gonna set my soul on fire“ können wir in diesem Sinn so nicht bestätigen. Es war ein besonderes Erlebnis, diese Stadt zu sehen, aber ob sie uns in ihren Bann gezogen hat und wir ein weiteres Mal wieder kehren, dass steht in den Sternen, an deren Leuchtkraft Vegas nicht heranreicht.

- der berühmte Neoncowboy -

- und sein Girl -

Mittwoch, 22. Oktober 2008

Die Wahlen

Es sind nur mehr knapp 2 Wochen bis zur Wahl des US-Präsidenten und für die Republikaner sinken – laut Umfragen – die Chancen auf einen Wahlsieg immer tiefer. Doch alledem bleibt es spannend, denn schließlich geht es um etwas und die Zuverlässigkeit von Umfragen kann ebenfalls in Frage gestellt werden.
Der „old happy warrior“ McCain konnte sich auch in der letzten der Fernsehdebatten nicht gegen Barack Obama behaupten. Die Vizekandidatin der Republikaner, Palin, der Amtsmissbrauch vorgeworfen wird – sie hatte den Polizeichef entlassen, nachdem dieser sich geweigert hatte, einen State-Tropper, der mit einer Verwandten Palins liiert gewesen war, zu entlassen - und deren Maßnahme zur Bekämpfung der hohen Energiepreise „drill, drill, drill, auch in Alaska“ lautet, wird sich unter Umständen doch noch am Klotz des Beines des 72-jährigen Vietnamveteranen erweisen, ihre Nominierung ist ohnehin von den wenigsten Bürgern nachvollziehbar. Und schließlich hat Barack Obama jetzt auch noch ein umfassendes Paket zur Unterstützung der von der Wirtschaftskrise gebeutelten, niedrigeren Einkommen vorgestellt.
McCain stilisiert sich gerne als der Kämpfer, tapferer als unsere Benita im heimatlichen Präsidentschaftswahlkampf 2004: „I’ve been fighting for this country since I was 17 years old, and I have the scars to prove it… if you’ll elect me president, I will fight to take America in a new direction from my first day in office until my last…the next president won’t have the time to get used tot he office, he won’t have the luxury of studying up on the issues before he acts. He will have to act immediately, and to do that, he will need experience, courage, judgment and a bold plan of action to take the country in a new direction…“ Aha, so also.
Die Unerfahrenheit Obamas auf Grund seines Alters ist immer wieder das Ziel der republikanischen Kritik, die in den letzten beiden Wochen auch zunehmender persönlicher wird. Ungeachtet bleibt hingegen, dass auch Sarah Palin mit 44 Jahren ebenfalls über kein biblisches Alter verfügt, auch ihre Patzer hinsichtlich der Kenntnisse der Außenpolitik der Bush-Administration bleiben unvergessen.
Übrigens, Anhänger von McCain sind hier im konservativen Süden – der Governor von Arkansas ist jedoch Demokrat - ebenfalls dünner gesät als jene von Obama, der, aus verständlichen Gründen, vor allem von den Schwarzen favorisiert wird. Obgleich Obama keineswegs ein „typischer“ Afroamerikaner ist - sein Vater stammt aus Kenia, seine Mutter aus Kansas, geboren wurde er in Honolulu – sind ihm die Sympathien sicher. T-Shirts, Stoßstangenaufkleber, Anstecknadeln, Trinkbecher, für den demokratischen Anhänger gibt es jede Menge Möglichkeiten, seine Dollars auszugeben: Bei den Republikanern sieht das Merchandise etwas spärlicher aus, doch wie wir in Erfahrung bringen konnten, ist das republikanische Budget für solchen Luxus stets, auch bei Wahlen auf der untersten Ebene, geringer.
Aber Vergleiche kann jeder gerne selbst anstellen:
http://store.barackobama.com/
http://www.johnmccain.com/storelanding/
Übrigens, wer in Europa denkt, dass der Irak-Krieg eine wichtige Rolle im Wahlkampf spielt, lässt außer Sicht, dass die Wahlen in den USA, natürlich wie in jedem anderen Land auch, vor allem über die Innenpolitik geschlagen werden.
Wird der Demokrat Obama die Wahlen gewinnen? Wenn ja, wie werden die konservativen Kräfte reagieren, wie werden die Befürworter einer Rassentrennung reagieren, wenn jemand der keineswegs dem Schema "white-protestant-anglo-saxian" entspricht, in Zukunft die Fäden zieht? Zu Beginn des Jahres wurde Obama noch als "der neue Kennedy" bezeichnet. Wünschen wir ihm im Falle seines Wahlsieges, dass er zumindest in einem Fall diese Bezeichnung nicht verdienen wird...





Diese Masken sind in jedem Supermarkt zu haben - oh, wie sehr hätte ich mir eine Willi-Molterer-Loafn gewünscht!

Dienstag, 21. Oktober 2008

State Fair, Little Rock

Die State-Fair, eine Mischung aus Landwirtschaftmesse, Kirtag und Tingel-Tangel, findet jährlich auf einem eigens dafür angelegten Gelände statt. Ein Vergnügungspark, die Präsentationen von besonders ausgesuchten Zuchtviechern wie Sauen, Stiere und Pferde – die man auch für die Deckung der eigenen Viecherln verwenden kann – und landwirtschaftlichen Geräten, bilden die Hauptattraktionen. Der Vergnügungspark, etwas grösser als jener auf der heimatlichen „Grazer Messe“, ist auch bekannt für seine Junk-Food-Standeln, die wirklich unglaubliche Kreationen - natürlich frittiert, wie es in den Südstaaten der Brauch ist - feilbieten, wie beispielsweise Dr. Pepper-Limonade, grüne Tomaten, Oreo-Kekse, Twinkies, Essiggurken, Maiskolben, Pommes Frites, Tortellini, Ravioli. Nur um Missverständnisse zu vermeiden, sämtliche dieser genannten Speisen und Getränke werden frittiert!
Wir konnten uns nicht dazu durchringen, alles zu probieren, der Ekel war stellenweise wirklich unüberwindbar, und wiederum wurden einmal mehr die Ursachen klar, warum die USA zur fettesten Nation der Erde aufsteigen konnten. Aber keine Angst, vertraut man den neuesten WHO-Statistiken ist auch Österreich unter den Aufholern dieser Rankingliste zweifelhafter Ehre anzutreffen. Bei der frittierten Limonade, einem jener Mirakel dass wir genauer untersuchen wollten – es klingt doch beinahe unmöglich Limonade in heißem Fett zu backen – wurden wir ohnehin sogleich belehrt, dass oft die Ankündigung mehr verheißt als die Tatsachen, die letztendlich dahinterstecken, denn es handelte sich um einen Backteig, dessen flüssige Zutaten eben jener Softdrink war, der außerdem noch zusätzlich mit der Limonade getränkt wurde. Die grünen Tomaten und die Oreo-Schokoladenkekse waren die weiteren Objekte, die wir aus Forschungszwecken probierten, denn das sollte die Kalorienzufuhr durch Fett für diesen Tag – und die nächsten beiden – reichen.
Gegrillte Truthahnbeine von recht ansehnlichem Ausmaß sind ebenfalls einer der Klassiker der State-Fairs. Wer sich immer gewünscht hatte, ähnlich wie die Protagonisten in Comic-Heften wie „Asterix und Obelix“ oder die Männer aus Flake von „Wickie und die starken Männer“ zu speisen, dem seien jene gegrillten Haxen ans Herz gelegt. Es hat etwas brachiales, barbarisches und doch so reizvolles, in so einen heißen Schenkel zu beißen und es erscheint unglaublich, wie viel Fleisch auf so einem Schlegel vorhanden ist.





Der Spaziergang durch den Vergnügungspark mit all seinen unterschiedlichen Fahrgeschäften hatte etwas Unterhaltsames, doch wir vermieden es, eine Fahrt zu unternehmen, denn oft ächzten die Geräte bedenklich und gaben in den Lagern beunruhigende Geräusche von sich. In einem Land, in dem die Fahrzeuge auf den Straßen keinerlei Nachweis über die Verkehrstauglichkeit benötigen, um eine Nummerntafel und eine Straßenzulassung zu erhalten, kann man sich auch nicht sicher sein, wie es um die Sicherheit solcher vagabundierenden Fahrgeschäfte steht, zu Mal uns auch die Geschichte des entgleisten Alpenblitzes in der Heimat, wo zweifelsfrei genauer kontrolliert wird, noch gut in Erinnerung ist. Anders ist es sicher bei den „Rollercoastern“ in den großen Vergnügungsparks wie "Disney-World" oder „Dollywood“.



















Die IFO – International Friendship Organization – lud zum traditionellen Rodeo, einer „typisch amerikanischen Veranstaltung“ mit der allen internationalen Studierenden die amerikanische Kultur, in diesem Fall die der Cowboys und Cowgirls, nähergebracht werden sollte. Ein solches uramerikanisches Spektakel ließen wir uns nicht entgehen. Die Arena auf dem Gelände ist offensichtlich für solche Veranstaltungen gebaut, denn die notwendigen Gatter für das Vieh sind ausreichend vorhanden.
Eröffnet wurde die Show von einem Soldaten, der soeben aus dem Irakkrieg zurückgekehrt war und mit dem „Purple Heart“, einer der höchsten militärischen Tapferkeitsmedaillen der US-Army ausgezeichnet worden war, er hiesste die Flagge. Es folgte ein Feuerwerk, Lobhudelei auf die Nation, eine Lasershow und das obligatorische Singen der amerikanischen Hymne, bei der sich alle von den Sitzen erhoben, außer uns. Auch so manche gebürtige zentraleuropäische Person stand auf, unseres Erachtens nach ein Grund, jenem Subjekt die heimatliche Staatsbürgerschaft mit sofortiger Wirkung abzuerkennen, wo kommen wir denn da hin!?!

So ein Rodeo ist ganz spannend mit zu verfolgen, denn die Reiter müssen ihre Pferde ganz ordentlich unter Kontrolle haben. Ein Rodeo ist, was die Involvierung von Vierbeinern betrifft, in fünf Teile unterteilt: das Reiten auf den wilden, bockenden Pferden, das Einfangen von Kälbern mit dem Lasso, das Western-Hindernis-Reiten, das Reiten auf wilden Stieren und eine Pauseneinlage, in diesem Fall ein kleiner, liebenswerter, äußerst tapferer Hund, der schließlich sogar von einem vier Meter hohen Turm in die Arme seines Herrchens, dem Rodeoclown, sprang.

- Natürlich kann man sich vor Ort stilgerecht mit Cowboyhüten ausstatten lassen -

- einfach zu schnell fuer das menschliche Auge und unsere Kamera -



Schießbuden mit riesigen Plüschfiguren als Preise, Karussells, Geschicklichkeitsspiele und die Mampfbuden, das ist das Herz der State-Fair. Ein Spiel bleibt uns wohl ewig in Erinnerung: „Down the Clown“ Ein Zigaretten rauchender Clown, der entfernt an einen Psychopaten oder den „Joker“ aus „Dark Knight“ erinnerte, beschimpfte, auf einem Brett über einem Wassertank sitzend, das Publikum, dass ihn mit gezielten Würfen auf eine kleine Scheibe „versenken“ konnte. Er tauchte ein paar Mal unter johlendem Beifall der umstehenden Schaulustige ein, denn er hatte wirklich die Eigenschaft, äußerst unsympathisch und arrogant zu wirken und so mancher wünschte ihm das Bad im kalten Wasser.


Da der Automobilhersteller „Dodge“ einer der Hauptsponsoren des Jahrmarktes ist, wurden auch die neuesten Modelle präsentiert. Nachdem bereist der legendäre Dodge Charger, bekannt als „General Lee“ aus der Fernsehserie „Dukes of Hazzard“ oder als teilnehmendes Fahrzeug an der legendären Verfolgungsjagd mit Steve McQueen in „Bullit“, 2006 seine Wiederauferstehung gefeiert hat, ist nun auch der „Dodge Challenger“, am ehesten bekannt als eines der beiden Fahrzeuge in der Schlußsequenz von Quentin Tarantinos‘ Streifen „Deathproof“, in einer Neuauflage erschienen. Das schöne hierbei ist auch der Preis, denn der Wagen kostet in der Grundausstattung lediglich 24.900 Dollar – für einen Europäer wäre dies geradezu ein Schnäppchen, denkt man nicht jenseits der Anschaffungskosten an der Verbrauch eines solchen Geschosses.



Ach ja, das ekelhafteste haben wir noch nicht angesprochen. Eine Bude offerierte mit Schokolade überzogene Speckstreifen. Das konnten und wollten wir einfach nicht übers Herz bzw. über die Zunge bringen.