Mittwoch, 22. Oktober 2008

Die Wahlen

Es sind nur mehr knapp 2 Wochen bis zur Wahl des US-Präsidenten und für die Republikaner sinken – laut Umfragen – die Chancen auf einen Wahlsieg immer tiefer. Doch alledem bleibt es spannend, denn schließlich geht es um etwas und die Zuverlässigkeit von Umfragen kann ebenfalls in Frage gestellt werden.
Der „old happy warrior“ McCain konnte sich auch in der letzten der Fernsehdebatten nicht gegen Barack Obama behaupten. Die Vizekandidatin der Republikaner, Palin, der Amtsmissbrauch vorgeworfen wird – sie hatte den Polizeichef entlassen, nachdem dieser sich geweigert hatte, einen State-Tropper, der mit einer Verwandten Palins liiert gewesen war, zu entlassen - und deren Maßnahme zur Bekämpfung der hohen Energiepreise „drill, drill, drill, auch in Alaska“ lautet, wird sich unter Umständen doch noch am Klotz des Beines des 72-jährigen Vietnamveteranen erweisen, ihre Nominierung ist ohnehin von den wenigsten Bürgern nachvollziehbar. Und schließlich hat Barack Obama jetzt auch noch ein umfassendes Paket zur Unterstützung der von der Wirtschaftskrise gebeutelten, niedrigeren Einkommen vorgestellt.
McCain stilisiert sich gerne als der Kämpfer, tapferer als unsere Benita im heimatlichen Präsidentschaftswahlkampf 2004: „I’ve been fighting for this country since I was 17 years old, and I have the scars to prove it… if you’ll elect me president, I will fight to take America in a new direction from my first day in office until my last…the next president won’t have the time to get used tot he office, he won’t have the luxury of studying up on the issues before he acts. He will have to act immediately, and to do that, he will need experience, courage, judgment and a bold plan of action to take the country in a new direction…“ Aha, so also.
Die Unerfahrenheit Obamas auf Grund seines Alters ist immer wieder das Ziel der republikanischen Kritik, die in den letzten beiden Wochen auch zunehmender persönlicher wird. Ungeachtet bleibt hingegen, dass auch Sarah Palin mit 44 Jahren ebenfalls über kein biblisches Alter verfügt, auch ihre Patzer hinsichtlich der Kenntnisse der Außenpolitik der Bush-Administration bleiben unvergessen.
Übrigens, Anhänger von McCain sind hier im konservativen Süden – der Governor von Arkansas ist jedoch Demokrat - ebenfalls dünner gesät als jene von Obama, der, aus verständlichen Gründen, vor allem von den Schwarzen favorisiert wird. Obgleich Obama keineswegs ein „typischer“ Afroamerikaner ist - sein Vater stammt aus Kenia, seine Mutter aus Kansas, geboren wurde er in Honolulu – sind ihm die Sympathien sicher. T-Shirts, Stoßstangenaufkleber, Anstecknadeln, Trinkbecher, für den demokratischen Anhänger gibt es jede Menge Möglichkeiten, seine Dollars auszugeben: Bei den Republikanern sieht das Merchandise etwas spärlicher aus, doch wie wir in Erfahrung bringen konnten, ist das republikanische Budget für solchen Luxus stets, auch bei Wahlen auf der untersten Ebene, geringer.
Aber Vergleiche kann jeder gerne selbst anstellen:
http://store.barackobama.com/
http://www.johnmccain.com/storelanding/
Übrigens, wer in Europa denkt, dass der Irak-Krieg eine wichtige Rolle im Wahlkampf spielt, lässt außer Sicht, dass die Wahlen in den USA, natürlich wie in jedem anderen Land auch, vor allem über die Innenpolitik geschlagen werden.
Wird der Demokrat Obama die Wahlen gewinnen? Wenn ja, wie werden die konservativen Kräfte reagieren, wie werden die Befürworter einer Rassentrennung reagieren, wenn jemand der keineswegs dem Schema "white-protestant-anglo-saxian" entspricht, in Zukunft die Fäden zieht? Zu Beginn des Jahres wurde Obama noch als "der neue Kennedy" bezeichnet. Wünschen wir ihm im Falle seines Wahlsieges, dass er zumindest in einem Fall diese Bezeichnung nicht verdienen wird...





Diese Masken sind in jedem Supermarkt zu haben - oh, wie sehr hätte ich mir eine Willi-Molterer-Loafn gewünscht!

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