Dienstag, 6. Jänner 2009

California 1 und Waikiki

California 1 ist die offizielle Bezeichnung der Küstenstraße zwischen San Francisco und Los Angeles. Diese schlängelt sich an der Pazifikküste entlang und die Bewältigung der gesamten Strecke ist mit ca. 8 Stunden zu veranschlagen. Dabei passiert man einige landschaftlich sehr reizvolle Punkte und einige Nationalparks, die wir natürlich nicht erkunden konnten, denn die Zeit drängte.










Wir waren endlich in Los Angeles angekommen, wo wir unseren Cadillac an einen zwielichtigen Chicano – eine Verballhornung von Mexicano und eigentlich eine recht unschmeichelhafte Bezeichnung für die Latinos – verscherbelten. Auf jegliches Sightseeing in der Stadt verzichteten wir, Hollywood, Beverly Hills oder Bel Air erschien uns einfach zu uninteressant. Unser Cadillac war nun unwiderruflich dahin, er war uns nach all der Zeit ans Herz gewachsen und hatte uns sicher und äußerst bequem durch Arkansas gebracht, den täglichen Weg auf die Universität mit Bravour gemeistert und uns schließlich durch sieben Staaten, drei Zeitzonen und fünf Klimazonen transportiert. Natürlich hatte er uns auch einiges Kopfzerbrechen bereitet, als der Auspuff explodierte, als die Bremsen rumpelten, als das Getriebe versagte und ich den knapp zwei Tonnen schweren Panzer alleine über eine Kreuzung auf den Parkplatz eines Baumarktes schieben musste, als die Warnleuchten kundtaten dass trotz Ölwechsels zu wenig Öl im Motor war, als die Klimaanlage auf Grund eines Lecks ausfiel… das war alles vergessen als der Abschied kam. Hoffentlich behandelt der Chicano den Wagen gut, uns war er ein treuer, wenn auch doch nicht so immer zuverlässiger Kamerad gewesen. Er war wahrscheinlich der letzte Cadillac unseres Lebens.
Der Flug von Los Angeles nach Honolulu auf Oahu, Hawai’i, schlägt mit sechs Stunden zu Buche. Der Jammer allerdings war, dass der Flug eineinhalb Stunden Verspätung hatte, die wir auf dem recht ungemütlichen und überfüllten Terminal zubringen mussten. Offensichtlich waren wir nicht die Einzigen gewesen, die von einem Jahreswechsel unter Palmen träumten. Auf Grund der Nähe zum Äquator und der Jahreszeit war es leider schon dunkel als wir das Archipel im Pazifik erreichten, doch wirkte das nächtliche Hawaii nicht anders als der Rest der USA, Beleuchtung en mass!
Am Flughafen wurden wir ganz stilgerecht mit einem Lei, einem Blumenkranz empfangen, allerdings hatten wir das ja auch gebucht und bezahlt. Solche idyllischen Empfänge auf den Inseln, wie in Elvis‘ „Blue Hawaii“ gehören in Zeiten des Massentourismus endgültig der Vergangenheit an. Die Taxifahrt durch das abendliche Honolulu zu unserem Quartier, dem Hawaii Prince Hotel Waikiki, direkt am kleinen Sporthafen von Waikiki, fand leider durch die vorangeschrittene Müdigkeit kaum Beachtung, zu sehr sehnten wir uns nach einem weichen Bett; und ein solches sollten wir auch bekommen.


- Der Blick aus unserem Hotelzimmer -

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